Die heute am meisten angewendeten Methoden im Bereich der Abfallverwertung und Kreislaufwirtschaft lassen sich in die Bereiche der thermischen Behandlung und des Recyclings aus der Abfallpyramide einordnen. Die Deponierung wird in Deutschland optimalerweise nur noch für unverwertbare Stoffe angewendet. Höhere Kreislaufwirtschaftsmethoden – wie zum Beispiel Cradle to Cradle – sind noch weitgehend unbekannt und werden oft nur in kleinen Skalen angewendet. Entsprechend fokussieren wir uns hier auf die thermische Behandlung und das Recycling.
Die thermische Behandlung
Die thermische Behandlung, auch thermische Verwertung genannt, fokussiert sich auf die Energiegewinnung durch Verbrennung. Bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit müssen sowohl die Ressourcen als auch der Energiegewinn betrachtet werden: Bei der Verbrennung gehen organische Ressourcen verloren, indem sie unter Energieabgabe in Form von Wärme CO2 an die Umgebung abgeben. Anorganische Ressourcen verbrennen nicht, entweder sie vergasen und müssen aufwendig aus der Abluft gefiltert werden, oder sie werden in Schlacken gespeichert, welche meist deponiert oder im Straßenbau eingesetzt werden. Demnach werden die anorganischen Ressourcen degradiert und dann für lange Zeit aus dem Kreislauf entfernt.
Aus energetischer Sicht ist eine Müllverbrennungsanlage, in der der Hausabfall und Teile des „Gelben Sacks“ verbrannt werden, durchaus positiv zu betrachten. Es werden zwar zur initialen Befeuerung und der Verdunstung des Restwassers des Hausmülls fossile Energieträger eingesetzt, dennoch werden diese im Vergleich zur ausschließlichen Verbrennung fossiler Ressourcen eingespart. Dabei muss allerdings betrachtet werden, dass die sogenannte „heizwertreiche“ Fraktion, die aus den nicht recyclebaren Teilen des „Gelben Sacks“ stammt, auch aus fossilen Ressourcen (nämlich Erdöl) hergestellt wurde und lediglich die organischen Abfälle aus dem Hausmüll energetische Vorteile bieten.